Tuesday, March 13, 2007

Doggy Dog und Pitbull

Die Polizei hat heuer einen Großkampftag hinter sich. Zwei Einsätze auf einmal in den Brennpunkten des Landes, da waren die Ressourcen nahe am Kollaps. Fast wäre die Fika-Pause noch dabei draufgegangen. Beide Male ging es im weitesten Sinne um Hunde. Aber der Reihe nach. Alles begann gestern nacht mit großem Drogenalarm in Stockholm. Da wurde doch tatsächlich der gute alte Snoop mitten in der Nacht in seiner Stretchlimo gestoppt und was findet man? Einen Joint! Skandal! Klar, die Drogen-Niggas Doggy och Piff Diddy, da hat sich die Rauschgiftfahndung monatelang schon drauf gefreut. Und dafür wurde ein Polizeiaufgebot zusammengezogen, als gelte es ein kolumbianisches Drogenkartell zu zerschlagen. Für einen kleinen Joint! Seine bescheidene Suite wurde auch gefilzt – frei nach Falco: Kobra-Männer zerlegen das Bett, sie tauchen nach Bomben im Klosett. Aber außer Spesen mal wieder nichts gewesen. Hoffentlich hat sich wenigstens einer den beschlagnahmten Kamin nachher reingepfiffen, wäre ja schade drum. Die schwedische Polizei hat sich nämlich kürzlich erst damit bekannt gemacht, dass man beschlagnahmte Waren gerne selbst konsumiert – so fand ein Barbesitzer, als er seinen irrtümlich sichergestellten Sprit wieder abholen wollte, was fand er vor: nichts! Alles weggesoffen, auf Polizeifeten und in der Fika-Ecke. Der arme Doggy! Hat er doch glatt die Fete nach dem Konzert verpasst, sämtliche Chicks Stockholms waren bereits halbnackt zu seiner Ehre angetreten – und dann: Drogenknast. Hätte er sich doch volllaufen lassen wie alle, ganz legal, der alte Grasdackel, einen Zentner Snus unter die dicken Lippen gestopft, Platz wäre ja genug dagewesen. Ein wenig herumproletet, ein paar Gäste angepöbelt und zum Abschluss gepflegt aufs Trottoir gekotzt. Da wär’ ihm nichts passiert. Aber einen Joint. So ein Idiot. Gut dass sie seine Wumme im Handschuhfach nicht entdeckt haben, da wäre die Kacke aber ordentlich am Dampfen gewesen. Ganz zu schweigen vom Pfefferspray.

Kaum hatten sich diese Wogen gelegt, heulten schon wieder die Sirenen. Diesmal in Malmö. Hatte sich doch ein Pitbull untrennbar in sein Herrchen verbissen und dieses beinah ins Jenseits befördert. Einige besonders mutige Passanten hatten die beiden getrennt, und als die Polizei endlich mit großem Tamtam eintraf, saß das Hündchen friedlich in der Blumenrabatte, während Herrchen mit dem Verbluten beschäftigt war. Für die Bullen gab es nicht mehr viel zu tun, und daher entschloss man sich, da man ja schon mal da war, die gefährliche Bestie mit fünfzehn Schüssen zu erledigen. Fünfzehn Schüsse! Hätten die Japaner fünfzehn Patronen mehr gehabt, hätten sie auf Iwo Jima die Invasion doch noch zurückgeschlagen. Nur Glück, dass es da keine Kollateralschäden bei den Umstehenden gab. Treffsicher wie sie sind die Jungs. Da gab es den Kollegen aber mal was zu erzählen beim Fika!

Aber alles noch mal gut gegangen, und so schlummert Schweden heute wieder friedlich ein…

1 comment:

Pamphletterman said...

Dann hat sich also der buchstäbliche Drogenhund selbst überführt und ist das vermutlich letzte Mal Gangstagassi gegangen. Die Svenka Bulletten bewiesen hier übrigens totale Konformität zur Corporate Cop Culture: Global big brotherhood –gewisser- und immer besserwissermaßen. Ab jetzt herrscht wohl Leinenzwang und Maulkorbpflicht bzw. wohltuende Ruhe vor diesem Cargohosenstallknecht und seiner Pornocombo. Wahrscheinlich ist es nur die vor dem Sturm: Heute schon soll das Alptraumpaar in Stuttgart aufmucken -Mädelz, übt den Eiertritt…und ich verspreche eine Regionalreportage.
Da haben die Polizísten ja wie die Schiesshunde aufgepasst (von notgeil zu zwangsläufig ist es oft nur ein Katzensprung ;-)dabei wäre „Mann beisst Hund“ deutlich fairer gewesen. Trotzdem: 15 Schuss, da war Frust im Spiel. Kindern, die solch’ einen Jähzorn an den Alltag legen nimmt man das Spielzeug besser weg. Ich frage mich vielmehr, was diese Töteköter in Städten und vor allen Dingen in Händen von vornehmlich türstehenden Grenzdeppen und Statusspastikern machen. Hunde, wollt’ Ihr ewig leben…?